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Pen & Paper

Nordcon 2017: „Arakne – Chroniken der Helden“

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Auf dem Nordcon bin ich auf das deutsche „Pen & Paper“-Rollenspiel Arakne – Chroniken der Helden gestoßen und konnte mit den Entwicklern sprechen.

Vorbericht

Noch in der Mache ist das „Pen & Paper“-Rollenspiel Arakne – Chroniken der Helden, das die Spieler in eine Dark-Fantasy-Welt schickt, die von einem kosmischen Spinnendämon eingesponnen ist und als Gelege für dessen Jungen missbraucht wird. Das Sonnenlicht – oder was die Bewohner dieser schrecklichen Welt für eine Sonne halten – ist eigentlich nur ein Loch in dem kokonartigen Gebilde, das sie umschließt. Und wer hier stirbt, dessen Seele wandert in ein Jenseits, das die Welt als Mond umkreist. Aber über diese schaurige Kosmologie wissen nur die wenigsten Bescheid.

Das sind einige der Details über die Spielwelt, die mir die Spieleentwickler an ihrem Stand verrieten und von denen ich also auch nicht sagen kann, ob sie in dieser Form letztgültig ins fertige Rollenspiel aufgenommen werden. Die offizielle Website ist bis auf wenige Illustrationen derzeit noch sehr leer. Insgesamt soll Arakne trotz dieses mythologischen Unterbaus eher Low Fantasy sein, das meint: Magie gibt es zwar, doch ist sie nicht allgegenwärtig. Tatsächlich sollen Magier eine seltene Ausnahme sein. Die Spielwelt von Arakne ist eher ein dunkles und hartes Mittelalter, das dennoch  phantastische Völker beherbergt, darunter Katzenwesen und verschiedene Elfenvölker. Die Entwickler haben damit geworben, dass sie verschiedenste Regionen mit Staats- und Religionssystemen samt Historie und klimatischen Bedingungen detailliert ausdefiniert hätten. Das verspricht Tiefe und klingt durchdacht, ist also eine hohe Messlatte, die die Spielemacher hier an sich selbst anlegen.

Was die Regeln anbelangt, so befürworten die Macher nach eigener Aussage auf dem Nordcon ein einfaches System, das die Spieler nicht nötigt, immer wieder komplexe Regeln nachzuschlagen. Es soll vielseitig, aber nicht überladen sein und schnell intuitiv werden, sodass es den Spielfluss nicht stört. Die Charakterentwicklung wird voraussichtlich auf Fertigkeitenbäume setzen, die man miteinander kombinieren kann, was sehr interessant klingt, weil einerseits Pfade vordefiniert scheinen, anderseits aber auch Freiraum für Kombinationen und Individualität besteht. Gewürfelt wird wohl hauptsächlich mit einem W6, aber auch W20 und W4 kommen zum Einsatz. Die Zahl an unterschiedlichen Würfeln sollen aber klein gehalten werden.

arakne 1Eine Beta-Version des Regelwerkes ist schon an Tester herausgegangen und Ende 2017 sollen die Arbeiten an dem Grundregelwerk als konkretes Rollenspielbuch aufgenommen werden. Wenn alles gut geht, wollen die Entwickler zum Jahresende eine Crowdfunding-Kampagne bei Startnext beginnen, um nach 15 Jahren Entwicklungsarbeit schließlich eine Finanzierung für das Grundregelwerk aufzutreiben. Namhafte Illustratoren sind mit Helge C. Balzer und Elif Siebenpfeiffer auch schon gefunden. Balzer hat unter anderem viele Illustrationen für das Warhammer-Universum angefertigt. Derart überzeugen die schon vorhandenen Abbildungen am Nordcon-Stand durchweg.

Arakne scheint mir – von dem, was ich über das Rollenspiel weiß – insbesondere von seinem kosmologischen Metaplot zu leben, auch wenn es in der Spielwelt genügend Raum für Abenteuer aller Art geben dürfte. Es ist meine persönliche Hoffnung, dass die Entwickler diesen Plot gut mit dem Regelsystem verweben und schon im Grundregelwerk narrative Aufhänger liefern, die einem leicht ermöglichen, die Fremdartigkeit und Feindseligkeit der Spielwelt zu erfahren. Denn dieses düstere Szenario bringt, wie es scheint, Horror und Fantasy zusammen und klingt daher sehr spannend. Was Arakne letztlich wirklich wird, hängt von der konkreten Ausgestaltung der Macher ab.

Infokasten

„Arakne – Chroniken der Helden“

Deutschland | Noch nicht erschienen.

Offizielle Website: www.arakne.org

Letzte Änderung amFreitag, 25 August 2017 05:42
André Vollmer

Schriftsteller. Forscher. Phantast. Am Meer geboren. Gründer von Mellowdramatix.

Unter anderem auch das . . .

Musik gehört zu den rätselhaftesten Fähigkeiten, mit denen der Mensch begabt ist.

– Charles Darwin, 1871

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