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Film

„Der Dunkle Turm“ von Nikolaj Arcel

Werbematerial Sony Pictures Werbematerial

Die Verfilmung von Der Dunkle Turm liefert einen abstrakten Handlungsüberblick einer guten Romanreihe von Stephen King, die hier auf ein Minimum reduziert wird.

In Kürze: 250 Worte über...

Wer die Romane nicht kennt, bekommt einen gut gemachten Film, der irgendwo zwischen Abenteuer, Thriller, Action und Phantastik positioniert ist. Anders als in den Romanen ist jedoch nicht Revolvermann Roland (Idris Elba) die Figur im Mittelpunkt der Geschichte, sondern der Junge Jake (Tom Taylor). Jake wird von Albträumen und Visionen heimgesucht und sieht immer wieder grausame Szenen von gequälten Kindern, Monstren in menschlichen Kostümen und einen Mann in Schwarz (Matthew McConaughey). Dieser bedrohliche Unbekannte versucht einen dunklen Turm zum Einsturz zu bringen, der auch einen Einfluss auf Jakes Welt zu haben scheint. Jake ist ein Außenseiter, sein Stiefvater mag ihn nicht und will ihn aufgrund seiner psychischen Verfassung am liebsten in eine geschlossene Einrichtung abschieben. Das Leben ist also nicht besonders rosig für den Teenager. Auf der Flucht vor Häschern aus dem geschlossenen Psycholager stolpert Jake in ein Dimensionsportal. Dies bringt ihn nach Mitwelt, der Welt des Revolvermanns.

Die Vielweltentheorie ist etwas, das besonders die zugrundeliegenden Romane immer wieder spannend gestaltet. In der Verfilmung sind es nur wenige Figuren und somit auch nur wenige Welten, die eine Rolle spielen. In dem Film wird die Geschichte neu ausgerichtet, vieles angepasst und deutlich verflacht. Wo es im Original sieben Romane braucht, um die Geschichte zum Abschluss zu bringen, wird auf der Leinwand alles soweit reduziert, dass es in rund 95 Minuten Raum findet. Die Ambivalenz der Figuren, besonders von Roland, verschwindet fast gänzlich aus dem Film. Losgelöst von der Romanvorlage ist Der Dunkle Turm ein unterhaltsamer Actionfilm, der für den Massengeschmack konzipiert wurde.

Trailer Der Dunkle Turm

Infokasten

„Der Dunkle Turm“ (OT: „The Dark Tower“)

Regie: Nikolaj Arcel

Drehbuch: Akiva Goldsman, Jeff Pinkner, Anders Thomas Jensen, Nikolaj Arcel, Stephen King (Romanvorlage)

Produktion: Columbia Film, Sony Pictures Entertainment

Verleih: Sony Pictures Home

Länge: 95 Minuten (uncut)

USA 2017

Ab dem 10.08.2017 im Kino.

Letzte Änderung amSamstag, 26 August 2017 11:45
Thomas Heuer

Dr. phil. Medienwissenschaft

Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer

Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie

Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik

Unter anderem auch das . . .

Because we don't know when we will die, we get to think of life as an inexhaustible well. Yet everything happens only a certain number of times, and a very small number really. How many more times will you remember a certain afternoon of your childhood, some afternoon that is so deeply a part of your being that you can't even conceive of your life without it? Perhaps four or five times more, perhaps not even that. How many more times will you watch the full moon rise? Perhaps twenty. And yet it all seems limitless.

– Paul Bowles, Autor von The Sheltering Sky

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